Mystic Mountain – Wir fahren in die kühlen Hügel des Bolaven Plateaus

Wir haben langsam genug von dieser feuchten Hitze und entschliessen uns, so schnell wie möglich ins Bolaven Hochplateau zu fahren. Dort soll es angenehm kühl sein. Wir können es uns nicht mehr vorstellen, wie es ist, zu frieren. Als wir ankommen, empfängt uns der Besitzer eines kleinen Homestays, Kham, mit einem frisch gerösteten und gemahlenem Kaffee direkt in seiner Kaffeeplantage. Sein kleines Homestay hat er inmitten seiner Plantage gebaut und um uns herum wachsen Kaffee- und Avocadobäume. Das Bolaven Plateau ist aufgrund seiner Vulkanerde besonders fruchtbar und das Microklima ist ideal, um Kaffee anzupflanzen. Kham lebt hier in einem einfachen Bambusbungalow mit seiner Frau und seinen zwei Kindern. Neben seinem eigenen Bungalow stehen zwei weitere mit Platz für je vier Personen. Kürzlich hat er etwas weiter entfernt auf seinem Anwesen einen grossen Bungalow mit mehreren Zimmern gebaut, wo er weitere Gäste unterbringen kann.

Er meint, wir können in unserem Auto schlafen, wo wir wollen, empfiehlt uns aber auf seinem Sunset Hill zu schlafen. Mit unserem Auto sei das kein Problem. Wir fahren den schmalen, steilen Pfad hoch und verlieben uns direkt in diesen Stellplatz. Wir haben Rundumsicht auf die Vulkane und die Kaffeeplantagen und geniessen wunderschöne Sonnenuntergänge und traumhafte Sternenhimmel. Wir verbringen zwei Wochen da oben und machen jeden Abend einen gemütlichen Spatziergang zu Kham und seiner Familie. Jeden Tag treffen neue Reisende ein. Das Camp füllt sich langsam mit Reisenden, die sich nach einer Abkühlung sehnen. Zeitweise muss Kham sogar Zelte aufstellen, weil er nicht genügend Übernachtungsplätze in seinen Bungalows hat. Er nimmt es gelassen und empfängt jeden neuen Gast mit seiner freundlichen Gelassenheit. Nach zwei Wochen wollen wir Einkaufen gehen. Es hat viel geregnet. Als wir vom Sunset Hilll hinunterfahren wollen, bleiben wir im nassen, schrägen Hang stecken. Mit der Seilwinde können wir uns jedoch wieder befreien. Paksong, eine kleine Stadt, ist in einer halben Stunde über schlechte Pisten erreichbar. Der Markt ist klein, wir finden aber das Nötigste. Es ist gerade Passionsfrucht Saison und wir kaufen Kiloweise Passionsfrüchte. Es gibt hier sogar die Variante mit gelber Schale. Das Innere ist saftiger und süsser. Von Kham werden wir regelmässig mit Avocados von seinen eigenen Bäumen versorgt. Als wir zu Kham zurückkehren beschliessen wir, nicht mehr den Hügel hochzufahren, sondern in der Nähe der Bungalows zu schlafen. Jeden Abend machen wir mit Kham und weiteren Reisenden ein Lagerfeuer und geniessen dessen Wärme. Es ist tatsächlich angenehm kühl hier oben. Zwischendurch helfen seine Gäste ihm beim Bau eines neuen Bungalows. Wir wollen diesen Ort nicht mehr verlassen. Kham hatte Recht. Wir wollten ursprünglich nur ein bis zwei Nächte bleiben. Doch Kham meinte schon zu Anfang, dass seine Gäste oft viel länger, als geplant bleiben würden. Kein Wunder, ist er doch ein herzensguter Gastgeber und hat zudem ein wunderschönes Plätzchen erschaffen.