Lange musstet ihr warten, aber endlich zeigen wir euch, wie wir in Rosie leben.
Einige Ausbauten haben wir zu Hause gemacht und dabei unsere Wohnung zu einer Werkstatt umgebaut. Weil dies aber zu umständlich war, haben wir uns für die restlichen Arbeiten in der Quartierwerkstatt Viktoria in Bern eingemietet (www.quartierwerkstatt-viktoria.ch).
Schon als wir uns auf die Suche nach einem Land Rover Defender machten, war uns wichtig, dass das Auto ein Klappdach (sogenanntes Pop Top Roof) hat, damit wir im Auto stehen können. Den Lattenrost können wir tagsüber mit Karabinern ans aufgeklappte Dach hängen. So erhalten wir einen gemütlichen Innenraum und viel Platz. Will jemand früher schlafen gehen, oder morgens länger ausschlafen, ist das auch kein Problem. Vom Bett aus kommt man leicht in den unteren Teil des Autos, wo wir eine L-förmige Sitzbank haben. Darauf können wir gemütlich sitzen, auch wenn der Lattenrost nicht hoch geklappt ist. Beim Ausbau haben wir drauf geachtet, dass die Sitzhöhe tief genug ist, um auch bei geschlossenem Dach im Auto sitzen zu können. Die Bank ist gross genug für uns beide. Wir können uns sogar (einigermassen) gemütlich hinlegen.
Im oberen Teil des Autos, wo wir schlafen, ist die Wand aus Zeltstoff und wir haben drei grosse Fenster mit Mückenschutz zum öffnen. Im Sommer kann sich der Innenraum somit schnell abkühlen. Gegen die tropische Hitze haben wir zudem zwei kleine Ventilatoren. Wenn’s im Winter kalt wird, machen wir die Fenster zu und die Dieselheizung an. So wird’s auch oben gemütlich warm.
Beim Innenausbau haben wir viel mit Schubladen gearbeitet, weil uns dies praktischer und effizienter zum Befüllen erschien. Diese haben sich im Alltag gut bewährt. Um Stauraum für kleine Dinge zu schaffen, haben wir kleine Säckchen genäht und überall dort angebracht, wo noch genügend Platz war.
An der Hecktüre sind zwei Benzinkocher befestigt und oberhalb ein Netz angemacht, womit wir nochmals Stauraum geschaffen haben. Ebenfalls befindet sich über den Fahrersitzen ein Netz, worin wir Jacken, Sweater und ähnliches verstaut haben.
Wir haben im Auto ein Waschbecken mit Brause. Dieses benötigen wir bei kalten Temperaturen zum Geschirr Abwaschen, Zähneputzen und um uns selber zu waschen.
Rosie hat drei Wassertanks. Ein Wassertank ist an eine Filteranlage angeschlossen, womit wir aus jeglichem Wasser Trinkwasser filtern können. Dieser Tank hat knapp 40 Liter und wir brauchen das Wasser zum Kochen, Trinken und Gemüse oder Früchte waschen.
Die beiden anderen Tanks haben insgesamt ungefähr 80 Liter Füllvermögen. Wir brauchen dieses Wasser zum Duschen, Hände und Geschirr abwaschen. Wir haben ein Duschzelt, welches uns in dicht bevölkerten Ländern wie Indien und Pakistan eine grosse Hilfe bei der Körperpflege war. Am Anfang unserer Reise hatten wir die beiden grossen Wassertanks noch nicht und wir duschten mit den schwarzen Armeewassersäcken. Da uns dies mit der Zeit zu umständlich war, liessen wir uns in Thailand Wassertanks aus Edelstahl für ungefähr 250 Dollar anfertigen und anbringen.
Unsere Sandbleche, die seitlich am Wagen befestigt sind, können wir runter klappen womit wir eine Abstellfläche draussen haben. Die Sandbleche werden auch immer sofort runter geklappt, wenn wir ankommen. Dort installieren wir auch immer unsere Outdoor Küche inklusive mobilem Abwaschbecken. Unsere beiden Benzinkocher benutzen wir meist draussen. Ist es kalt, nass oder zu windig, kochen wir auch mal drinnen mit geöffneten Fenstern.
Wir haben eine Solaranlage auf dem Dach, welche wir auch abnehmen können, wenn wir länger an einem Ort stehen. So können wir im Schatten stehen und die Solarpanels in die Sonne stellen. In Thailand haben wir uns zudem eine günstige Lithium Batterie eingebaut, damit wir auch nach ein paar Tagen noch genug Energie haben.
Wäschewaschen ist oft ein leidiges Thema. Sind wir länger autonom unterwegs, oder bereisen wir Länder, wo Wäscheservice nicht so bekannt ist, wie Iran oder Pakistan, waschen wir die Wäsche von Hand. Entweder benutzen wir hierzu unsere faltbaren Waschbecken oder unsere Waschtrommel. Die Trommel haben wir auf dem Dach befestigt (roter Deckel). Wollen wir sie benutzen, befüllen wir sie mit Wasser, Seife und Kleidern. Fahren wir dann mehrere Stunden auf schlechten Strecken oder Offroad Pisten, sind die Kleider so gut wie sauber.
Wir haben einen zusätzlichen Dieseltank und insgesamt ungefähr 120 Liter Diesel. Um auch auf Strecken unterwegs sein zu können, wo Tankstellen rar oder nicht vorhanden sind, haben wir zusätzlich zwei Kanister am Auto befestigt. Diese waren insbesondere in der Wüste oder in Ladakh (Indien) notwendig.
Wir hatten eine 270Grad Markise, die uns Schatten spendete und bei Regen mehr Platz verschaffte. Da wir oft zu Faul waren, um die Markise aufzustellen, hatten wir uns in Thailand einen Sonnenschirm gekauft. Mittlerweile haben wir die Markise demontiert.
Zu unserer Sicherheit haben wir um das Führerhaus einen sogenannten Rollcage anbringen lassen. Falls wir einen Unfall machen oder uns überschlagen, soll der uns davor schützen, dass das Führerhaus nicht gänzlich zusammengedrückt wird. Wir haben ausserdem ein Satellitentelefon, da wir gerne in entlegenen Gebieten unterwegs sind und dies teilweise auch alleine. Zum Navigieren und Musikhören haben wir ein Tablet eingebaut.