10. April 2020
Wir erfahren, dass ab morgen die Bewegungsfreiheit weiter eingeschränkt werden soll. Wir wollen so schnell wie möglich von hier weg.
Chris, der unsere Visa verlängerte, meldet sich. Er habe viel zu tun und wir bekämen die Pässe erst morgen. Die Pässe seien bei ihm aber in guten Händen.
Die Schweizer Botschaft hat uns das Laissez-Passer heute nicht wie versprochen geschickt.
11. April 2020
Ich sitze noch im Auto und bin am Tagebuchschreiben. Aus dem Auto sehe ich zum grossen Tisch, wo die andern vier schon sitzen. Bob kommt vorbei und redet etwas. Ich kann es aber nicht verstehen.
Bei diesem grossen Tisch hat es eine Lampe. Als wir ankamen, erklärte uns Bob, dass wir die Lampe nachts brennen lassen sollen, denn sie schrecke Einbrecher ab. Vorhin wollte er uns anscheinend den Strom abstellen. Er sagte, wir hätten die Lampe nachts brennen lassen und wir sollen von nun an für den Strom bezahlen. Bitte nicht schon am Morgen …
Marco schreibt Chris eine Nachricht, ob es im möglich wäre, die Pässe selber vorbeizubringen. Bob rede nicht mehr mit uns und wir seien verunsichert. Ursprünglich geplant war, dass Bob und Chris sich in der Mitte des Weges treffen würden und Chris Bob die Pässe gäbe.
Kurze Zeit darauf ruft Bob nach Jean-Claude. Nach einer Weile kommt Jean-Claude zurück und fragt, ob Marco Chris geschrieben habe. Bob sei wütend und denke, wir würden ihm nicht mehr vertrauen. Sind wir hier in einem Kindergarten? Bob spricht jetzt zwar wieder mit Jean-Claude. Aber nur mit ihm. Chris will die Pässe nun selber vorbei bringen.
Chris kommt heute noch persönlich vorbei und übergibt uns die Pässe. Er fragt uns, ob die Situation bei Bob schwierig sei. Er erklärt uns, dass er versuchen könne, uns zu helfen. Sein Chef habe viele Kontakte. Es würde uns aber Geld kosten. Wir sagen, wir würden seine Hilfe gerne in Anspruch nehmen. Er telefoniert mit seinem Vorgesetzten und mein, dieser habe im grünes Licht gegeben. Bob kommt kurz vorbei und redet mit Chris vor uns auf Laotisch. Wir verstehen kein Wort, können uns aber ausdenken, dass er schlecht über uns redet.
Chris erklärt, dass er mit Bob zur Distriktspolizei fahren werde. Wir sagen ihm, er solle uns doch bitte anrufen, bevor er Geld bezahle. Christ erwidert darauf, das sei ja selbstverständlich. Wir sind erleichtert. Für Bob war dies vor einigen Tagen nicht selbstverständlich.
Chris und Bob kommen nach einiger Zeit zurück und Christ meint, es würde uns alle zusammen 700 $ kosten. Ein Arzt käme vorbei, um uns zu untersuchen, eine Polizeieskorte würde uns zum Resort begleiten und er müsse sowohl dem Dorf, als auch der Provinz Geld bezahlen. Wir könnten dafür wohl schon morgen von hier weg. Unbekannt sei, ob und wie viel wir wohl noch für das Dorf bezahlen müssten, in welchem das Resort stehe. Trotz der sehr hohen Kosten sagen wir zu.
Später an diesem Abend erfahren wir, dass es wohl schon morgen früh los gehe. Wir sind alle glücklich und freuen uns auf morgen.
12. April 2020
Wir erfahren vom Hotelbesitzer, dass wir immer noch willkommen seien, aber dem Dorf wohl auch etwas bezahlen müssen, damit wir bleiben können. Den Preis erfahren wir jedoch nicht.
Mittlerweile ist es 11 Uhr und wir warten immer noch, bis es los geht. Die Polizeieskorte sei auf Abruf bereit, der Arzt fehle aber noch.
Nach einiger Zeit erfahren wir, dass noch ein Dokument der Polizei fehle, welches wir erst morgen erhalten würden. Wir können somit erst morgen los fahren.
Die Stimmung ist gedrückt.
13. April 2020
Die Temperatur ist seit langem wieder einmal kühl. Es ist 11 Uhr und 24 Grad. Wir frieren sogar etwas. Tagelang hatten wir um die 38 Grad.
Chris ruft um halb 11 Uhr an, er sei unterwegs zu uns. Wir sollen uns abfahrbereit machen.
Der Arzt komme nicht. Chris habe lediglich ein Thermometer erhalten, um unsere Temperatur zu messen. Die Fotos von uns mit dem Thermometer müsse er ins Spital senden.
Eine Polizeieskorte lässt sich ebenfalls nicht blicken. Die 100 $ für den Arzt und die 100 $ für die Polizei haben sie aber einfach verdient.
Wir fahren endlich los. Wir sind angespannt, ob alles gut verlaufen wird.
Bob sagt allen tschüss. Bis auf uns, uns schaut er nur böse an. Naja, da sind wohl wir der Sündenbock, weil ich ihm als einzige die Meinung gesagt habe. Dafür können wir sein Grundstück endlich verlassen.
Unterwegs zum Resort machen wir bei einem Supermarkt halt und decken uns seit langem wieder einmal mit Essen ein. Auch bei einem Getränkehändler halten wir an, um uns mit Bier einzudecken.
Wir sind alle glücklich und dankbar, als wir beim Resort ankommen.