Wir hatten keine Pläne für Weihnachten. Am Morgen des 24. Dezembers fuhren wir jedoch zur Bäckerei der Schweizer Altersresidenz Vivobene (https://www.vivobene.co.th/de/home). Wir hörten, dort soll es gutes Brot geben und wir wollten uns ein gutes Frühstück gönnen. Wir ahnten nicht, was uns erwarten würde.
Roger, der Gründer, sprach uns in der Bäckerei an und wir erzählten, dass wir aus der Schweiz mit dem Auto bis hierher gefahren seien. Er besass selber einige Land Rover Defenders und war von unserer Rosie und der Reise begeistert. Er lud uns zu einem köstlichen Mittagessen im Schweizer Restaurant Rössli ein. Wir quatschten ein wenig und er erzählte uns von seinem aufregenden Leben. Roger ist ein interessanter Mensch mit vielen Ideen. So führt er nicht nur das Vivobene, sondern arbeitet auch an anderen Projekten weshalb er zwischen der Schweiz und Thailand pendelt.
Roger bot uns an, in einem Zimmer in seinem Resort zu übernachten und am abendlichen Weihnachtsprogramm teilzunehmen. Wir nahmen dankend an und konnten unser Glück kaum fassen. Ohne Roger hätten wir wahrscheinlich auf dem Parkplatz in Chiang Mai übernachtet. Dank ihm wurde Weihnachten in Thailand zu einem richtigen Weihnachtsfest mit einem köstlichen Mahl und musikalischer Unterhaltung.
Am nächsten Morgen gab er uns die Schlüssel seines Autos, um Marcos Vater vom Flughafen abzuholen. Anschliessend lud er uns alle zu einem ausgezeichneten Brunch ein. Wir hätten genauso gut zu Hause in einer Backstube sitzen können. Wir assen Zopf, frisches Brot, Schweizer Käse und diverse andere Leckereien. So ein gutes Frühstück hatten wir nicht mehr, seit wir vor 10 Monaten aus der Schweiz weggefahren sind.
Wir sind überwältigt, wie viele hilfsbereite und gastfreundliche Menschen wir auf der Reise treffen, aber Roger hat Vieles übertroffen. Vielen Dank Roger!
In Chiang Mai bestaunten wir einige Tempel und verköstigten uns hervorragend. Muay Thai (Thaiboxen) ist eine Kampfkunst und der Nationalsport in Thailand. In Chiang Mai gibt es kleinere Boxstadien, wo man für wenig Geld einen Abend lang Kämpfen zuschauen kann. Ich glaube, wir sahen sechs Kämpfe und davon gingen zwei Kämpfer K.O. Der Sport ist brutal, aber mitreissend.
Zu dritt fuhren wir nach einigen Tagen mit Marcos Vater in unserem Auto Richtung Bangkok. In Sukhothai legten wir einen Zwischenstopp ein. Das historische Sukhothai war die erste Hauptstadt Thailands im 13. und 14. Jahrhundert. Innerhalb und ausserhalb der alten Stadtmauern sind heute fast 200 Tempelruinen zu sehen. Die ältesten stammen aus dem 13. Jahrhundert. Trotz erbarmungsloser Sonnenstrahlen genossen wir die Ausblicke auf die Tempel und schlenderten auf dem grossen Gebiet umher.
Bangkok empfing uns mit Gestank, Smog, Lärm und einem Verkehrschaos. In Bangkok stehen unzählige, riesige Shoppingcenter. Einige sind luxuriös und verkaufen nur teure Markenartikel andere hingegen sind wuselig wie ein Markt und man findet viele gefälschte Markenkleider und die üblichen günstigen Thai Klamotten. In Bangkok könnte man hunderte Tempel besichtigen, wir haben nach einigen Wochen in Thailand aber genug davon und schauen uns nur zwei an. Der Wat Arun sieht mit seinen farbigen Keramikkacheln wunderschön aus und hebt sich von den üblichen Thai Tempeln gut ab. Als Fortbewegungsmittel wählten wir wann immer möglich das Boot. Die Strassen sind oft verstopft und man kommt nur schleppend voran. Auf dem Fluss geht das viel schneller und, sofern man die öffentlichen Boote benutzt, um einiges günstiger. Das Erlebnis auf den öffentlichen Booten ist spektakulär. Sie sind vollgestopft mit Passagieren und bei jeder Haltestelle wird man angeschrien, man solle doch bitte endlich aufschliessen. Es ist der einzige Ort in Thailand, wo ein Thai uns gegenüber laut wurde.
Nach einigen Tagen haben wir Bangkok gesehen und fahren zum Erholen an den Strand. Auf dem Weg dorthin besuchen wir einen Markt, der neben und auf den Zugschienen stattfindet. Mehrmals täglich, wenn der Zug heranbraust, bringen die Verkäufer ihre Waren flink in Sicherheit.
Der Strand ist ein wenig südlich von Bangkok und wird fast ausschliesslich von thailändischen Touristen besucht. Diese sitzen den ganzen Tag im Schatten am Boden um ein kleines Tischchen und lassen sich von den Garküchen nebenan stundenlang verköstigen. Schwimmen gehen sie kaum und wenn, dann nur in den Kleidern, die sie gerade tragen, und mit umgeschnallten Schwimmwesten. Zwei Wochen sind schnell vorbei und wir begleiten Marcos Vater in Bangkok zum Flughafen, um Abschied zu nehmen.