Auf dem Weg nach Rama Meadows sieht man Nanga Parbat mit über 8000 m einer der höchsten Berge der Welt. Nach einem Tag kehrten wir jedoch wieder um, weil viele andere Leute die Aussicht auch geniessen wollten und wir deshalb selten alleine waren. Anschliessend durchfuhren wir den Nationalpark Deosai. Im Park liegt eines der höchsten Plateaus der Erde und befindet sich auf durchschnittlich 4100 m. ü. M. Mittlerweile waren wir an die Höhe gewohnt und wir hatten keine Beschwerden mehr. Rosie litt hingegen immer mehr an ihrer Antriebslosigkeit. Leider sahen wir keinen der Bären, die es dort geben soll, entdeckten aber einige Murmeltiere, an denen wir ebenfalls Freude hatten.
Wir hörten von sogenannten kalten Wüsten bei Skardu, östlich vom KKH auf ungefähr 2200 m ü. M. Die Aussicht von dort auf die umliegende Bergwelt und in die verschiedenen Täler war umwerfend. Wir genossen dort einige Tage. Die Temperatur war, entgegen was der Name uns versprach, zwar nicht kalt, die Nächte waren jedoch angenehm kühl. Pakistanis erzählten uns, dass wir eine Tagesfahrt entfernt von Skardu, im Kaschmirgebiet einen Gletscher besichtigen können. Sie versicherten uns, wir würden hierfür keine Sondergenehmigung mehr brauchen. Diese sei Anfang des Jahres abgeschafft worden. Also machten wir uns auf den Weg. An den vielen Polizeicheckpoints fragten wir nach, ob es uns erlaubt sei, dorthin zu fahren. Jedes Mal wurde uns dies bestätigt. Nach einer ungefähr vierstündigen Fahrt fuhren wir an einen Militärcheckpoint. Dort wurde uns leider mitgeteilt, dass wir nicht passieren dürfen. Wir ärgerten uns ein wenig darüber. Als sie uns eine Alternativdestination vorschlugen, waren wir versöhnt. Im Nachhinein erfuhren wir von den erneuten Unruhen im Kaschmirgebiet. Wir verstanden nun, weshalb das Militär uns nicht ins pakistanische Kaschmir an die indische Grenze fahren liess. So machten wir uns auf den Weg nach Hushee. Wir wussten davon einzig, dass dort Expeditionen zum K2 gestartet werden. Der Weg war abenteuerlich. Wir fuhren über enge Gebirgsstrassen durch kleine Dörfer über knarrende, wackelige Holzbrücken. Als wir in Hushee ankamen, fühlten wir uns in diesem kleinen Dorf am Ende der Welt. Vom Hotelzimmer aus hatten wir direkten Ausblick auf den Masherbrum mit knapp 8000 m.
Am nächsten Tag nahmen wir den langen Rückweg Richtung Karakorum Highway. Er führte uns wieder zurück über die kalten Wüsten bei Skardu und durch den Deosai Nationalpark. Es gäbe zwar noch eine andere Strasse, diese wurde uns jedoch wärmstens empfohlen nicht zu nehmen, weil dort viele Bauarbeiten stattfänden.
Langsam liefen unsere Visa aus und es wurde Zeit, weiter nach Osten zu ziehen. So fuhren wir dem Karakorum Highway entlang nach Islamabad und von dort an die pakistanisch-indische Grenze nach Lahore. In Lahore übernachteten wir einige Tage bei Nadir, den wir in Islamabad kennengelernt hatten. Wir machten nur wenig Sightseeing, weil das Klima mit seiner Hitze und Feuchtigkeit für uns unerträglich war.